Mainfränkische Hefte
Mainfränkische Hefte, 118
Eine Konstante in Zeiten vieler Veränderungen
„Spring-Brunnen und Wasser sind gleichsam die Seele der Gärten und ihre vornehmste Zierde“ (Antoine Joseph Dézallier d’Argenville, Die Gärtnerey, 1731). So bereichern Brunnen und Kaskaden mit ihrem kühlen Nass private wie öffentliche Gärten und Parkanlagen bereits seit der Antike und ziehen die Menschen in ihren Bann.
Auch im Veitshöchheimer Hofgarten wurde in den 1770er Jahren eine großartige Anlage aus Architektur, Skulptur und Wasser geschaffen, die neben dem Parnass zu den wichtigsten Wasserkünsten des Hofgartens zählte. Die Kaskade stellte in ihrer Verbindung aus Wasserspiel und Ruinenarchitektur außerdem eine Besonderheit im Fränkischen Raum dar.
Leider wurde die Kaskade im Hofgarten zu Veitshöchheim am 31. März 1945 durch eine alliierte Fliegerbombe fast vollständig zerstört. Die Kaskade wurde zur Ruine, sodass man heute anhand der Überreste die ursprüngliche Schönheit dieses Kleinods bestenfalls erahnen kann.
Auf den Spuren eines fränkischen Kleinods
Dieses Buch würdigt auf 196 Seiten in Gänze die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kaskade unter allen wesentlichen kunsthistorischen Gesichtspunkten – auch anhand zahlreicher Abbildungen. Sie wurde vom gartenliebenden Würzburger Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim in Auftrag gegeben und mit Beteiligung der Würzburger Hofkünstler Johann Philipp Geigel, Johann Peter Wagner und Materno Bossi zwischen 1771 und 1776 errichtet.
Die von Autor Robert Seegert als Masterthesis am Institut für Kunstgeschichte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg vorgelegte Arbeit kann als Grundlagenforschung verstanden werden, die sowohl das Wasserspiel als auch die künstlichen Ruinen und den Skulpturenschmuck kunsthistorisch berücksichtigt. Sie präsentiert neben neuen Erkenntnissen zur Baugeschichte und zum komplexen Figurenprogramm auch eine ausführliche Vorbildanalyse. Darüber hinaus wird den künstlerischen Gestaltungsaspekten des Wassers Aufmerksamkeit geschenkt. Abschließend thematisiert der Autor die Notwendigkeit und Möglichkeit einer Wiederherstellung der Kaskade - nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Gartendenkmalpflege.
Über den Autor Robert Seegert
Der Autor des Werkes über „Die Kaskade im Hofgarten zu Veitshöchheim“, Robert Seegert, wurde 1989 in Luckau (Brandenburg) geboren. Nach einer Ausbildung zum Kirchenmaler in den Jahren 2008 bis 2011 arbeitete er weitere drei Jahre in diesem Berufsfeld. Ab 2014 studierte er Kunstgeschichte und Alte Welt (B.A.) in Würzburg, anschließend absolvierte er ein Masterstudium der Kunstgeschichte an der Würzburger Universität. Seit 2020 ist er als wissenschaftlicher Volontär im Museum Georg Schäfer in Schweinfurt tätig.
Robert Seegert: Die Kaskade im Hofgarten zu Veitshöchheim – Auf den Spuren eines fränkischen Kleinods (= Mainfränkische Hefte, Band 118), herausgegeben von den Freunden Mainfränkischer Kunst und Geschichte e. V. in Würzburg, erschienen im Verlag PH.C.W. SCHMIDT aus Neustadt an der Aisch, ISBN 978-3-949015-04-5, Ladenpreis 25,00 €.