Georg Anton Urlaub, Selbstporträt 1735

Museum für Franken, Leihgabe der Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V.

Foto: Museum für Franken, Fotograf: H. J. Wiehr

Das Selbstbildnis des in Thüngersheim geborenen Malers Georg Anton Urlaub wurde 1735 in der Technik der Pastellmalerei geschaffen. Urlaub schaut den Betrachter selbstbewusst und prüfend an. Die farblich passend zusammengestellte Kleidung zeugt von sorgfältiger Selbstinszenierung. Seine eher legere Haltung ist damit wohl Ausdruck seines künstlerischen Selbstverständnisses. Auf der rechten Seite präsentiert Urlaub sein Werk, ein fast vollendetes Porträt und eine rot grundierte Leinwand mit dem skizzierten Beginn eines weiteren Porträts.

Dieses sehr selbstbewusst inszenierende Selbstbild ist seit Albrecht Dürer im Repertoire von Künstlern häufig zu finden. Das eigentliche Problem, das Urlaub durch die Verwendung der Technik der Pastellmalerei löst, ist es, sich abzuheben und individuell darzustellen. Denn 1735 war die Pastellmalerei in Deutschland bekannt, wurde aber nicht von vielen Künstlern verwendet.

Literaturhinweis: Schneider, Erich: Gemälde mit Geschichte(n). Vom halbierten Jakobusbild bis zu Schneewittchens Cousinen, Oppenheim am Rhein 2019, S. 79-81.

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